Der Schülerrat
Demokratie an der Grundschule – Demokratie erlernen und erleben im Klassenrat und Schülerrat
Der Schülerrat, bestehend aus 16 KlassensprecherInnen, ist ein wichtiges Element für die gemeinsame Gestaltung des Schullebens. Er tagt wöchentlich und wird der Schulsozialarbeit vorbereitet, geleitet und begleitet.
Den Schülerinnen und Schülern werden Grundkompetenzen in Kommunikation und demokratischem Handeln vermittelt und erlebbar gemacht. Dazu werden Rituale eingeführt wie gemeinsames Musizieren zu Beginn der Sitzungen mit „Boomwhackers“ oder die „Blitzlichtrunde“, welche Zeit und Raum für Beschwerden, Ideen und Fragen der Schülerräte gibt. Insbesondere in Gesprächsrunden wird mit den Kindern geübt, Anliegen konstruktiv und wertschätzend zu diskutieren und nach Lösungen für Probleme zu suchen. Der Fokus liegt dabei auf einer demokratischen Ausrichtung, die es ermöglichen soll, zu Entscheidungen zu kommen, die für den Großteil gut sind oder zumindest mitgetragen werden können.
Der Schülerrat stellt eine zentrale Verbindung zwischen den einzelnen Klassenverbänden dar. Er steht in direktem Zusammenhang mit dem Klassenrat, welcher in allen Klassen wöchentlich durchgeführt wird. Im Klassenrat erhalten die Kinder die Möglichkeit, sich mit der Klasse als Gemeinschaft zu befassen. Sie lernen durch unterschiedliche Methoden, welche im Gesprächskreis angewandt werden, ihre eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse von anderen zu erkennen, sie zu achten und mit Konflikten konstruktiv umzugehen. So soll sowohl das Gefühl von Eigenverantwortlichkeit gestärkt, als auch Selbstvertrauen aufgebaut werden. Themen und Anliegen, die über einzelne Klassen hinaus gehen, werden im Schülerrat unter den KlassenvertreterInnen verhandelt. Die Arbeit des Schülerrats dreht sich also einerseits um Themen, die dem Leben und Erleben in den Klassen entspringen. Andererseits befassen sich die Schülerräte auch mit eigenen Themen, die in die Klassen transportiert und dort bearbeitet werden.
Die konkrete Gestaltung des Klassenrats obliegt den einzelnen Klassen. So kann je nach Entwicklungsstand und Fähigkeiten der Kinder (Klasse 1/2 oder 3/4) sowie nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Klassen entschieden werden, mit welchen Methoden sie sich mit Themen der Klasse, der Schule und dem Klassenklima befassen. In der Regel wird der Klassenrat durch die KlassensprecherInnen eröffnet, die dann – je nach Bedarf mit Unterstützung der Lehrkraft – aus dem Schülerrat berichten. Viele Klassen übernehmen zudem die Spiele, welche im letzten Schülerrat gespielt wurden. Die Spiele zielen insbesondere auf ein faires Miteinander und fordern oft heraus, eigene Interessen mit denen anderer zu vereinen. Die Klassensprecher können dabei aufgrund ihrer Vorerfahrung aus dem Schülerrat einen aktiven, erklärenden Part übernehmen. In allen Klassen ist es üblich, sich mit den aktuellen Themen der Kinder zu befassen, welche sich häufig auf das persönliche Befinden in Bezug auf einzelne Kinder oder die Klasse als Ganzes beziehen. Konflikte und Grenzüberschreitungen, aber auch Wertschätzung und Dank an andere Kinder können beispielsweise mit dem „Gefühlskreis“ bearbeitet werden. Dieses Instrument wird in vielen Klassen eingesetzt, da es in einem klar strukturierten und geschützten Rahmen allen Kindern und Lehrern die Möglichkeit gibt, ihre Anliegen und ihr Befinden mitzuteilen und gegebenenfalls an bestimmte Klassenmitglieder zu richten.
Der Schülerrat als Gremium der Kinder für alle Fragen, die das Schulleben betreffen, ist zwar am engsten mit dem Klassenrat verbunden. Bei Themen, die eine Klärung mit weiteren am Schulleben Beteiligten, z. B. dem Elternbeirat, der Gesamtlehrerkonferenz oder dem Betreuungsteam, verlangen, wird aber auch hier der Austausch hergestellt (siehe Abbildung unten). Als Informationsmedium für die weiteren Gremien dient das wöchentliche Protokoll der Schülerratsversammlung. Auf diese Weise erhalten alle die Möglichkeit, an der Arbeit des Schülerrats teilzuhaben und seine Arbeit zu untersützen.